Stahl+Stadt

Ansichten über die Wirklichkeit des Ruhrgebietes

Ausstellung im Hoesch-Museum Dortmund
29.05.–11.09.2011

Hoesch-Museum Dortmund
Hoesch-Museum Dortmund
Haiko Hebig

Aus dem Vorwort des Kurators

Mit ihren Fotografien zeigen Bernd Langmack und Haiko Hebig nur wenige Monate nach dem Ende des Kultur­haupt­stadt­jahres ihre Ansichten über die Wirk­lich­keit des Ruhr­gebietes, aus denen ersicht­lich wird: Obwohl der Struktur­wandel dem Ruhr­gebiet an vielen Stellen ein neues Gesicht gegeben hat, prägt die Schwer­industrie – sei es durch ihre Hinter­lassen­schaften oder aber durch ihre aktiven Produk­tions­stätten – weiter­hin den Charakter der Ruhr­gebiets­land­schaft in ganz erheblichem Ausmaß. Sie wenden sich mit diesen Ansichten bewusst kritisch gegen die gerade im Kultur­hauptstadt­jahr 2010 von dessen Organi­satoren verbreitete These, Kohle und Stahl seien Mythen aus der Vergangen­heit des Ruhr­gebietes und die Um­struktu­rierung desselben sei im Wesent­lichen erfolgreich bewerk­stelligt.

Bernd Langmack zeigt am Beispiel Duisburg die gegen­wärtige Stahl­produktion im größten Hütten­werk Europas, dessen Einfluss auf um­liegende Stadt­teile und die Umwelt. Haiko Hebig zeigt am Beispiel Dortmund, wie die Stahl­industrie und ihre Hinter­lassen­schaften die Topo­graphie der Stadt weiter­hin entschei­dend prägt. Die Aus­stellung versteht sich als ein Beitrag zur aktuellen Diskussion zum Struktur­wandel im Ruhrgebiet.

Michael Dückershoff
Kurator des Hoesch-Museums

Räume

Raum 1
Haiko Hebig: Dortmund
12 Fotografien

Hochofen Phoenix 3
Hochofen Phoenix 3
Jahreskapazität 1,46 Mio. t Roheisen
Dortmund 2010
Haiko Hebig

Dortmund ist in den letzten zehn Jahren so inten­siven Struktur­brüchen wie keine andere Stadt an der Ruhr ausgesetzt. An das Ende der Stahl- und Koks­pro­duk­tion schlossen und schließen sich inten­sive Bemüh­ungen der öffent­lichen Hand zur Raum- und Identi­täts­konstruk­tion an. Ihnen stellt Haiko Hebig zwölf Fotogra­fien von Orten gegen­über, die aus Sicht des Foto­grafen exem­plarisch für die gegen­wärtige räum­liche Ord­nung und Ent­wicklung der Stadt sind.

Raum 2
Bernd Langmack: Duisburg
26 Fotografien

Duisburg zählt nach wie vor zu den größten Stahl­stand­orten der Welt. Im Stad­teil Bruck­hausen kulmi­nieren die Wider­sprüche zwischen Produk­tion und Urbani­tät. Der­zeit werden Teile des grün­der­zeit­lichen Viertels abge­rissen, um Woh­nungs­leer­stand zu begeg­nen und zwischen Stadt und Hütten­werk einen Grün­gürtel zu ziehen. Bernd Langmack zeigt Foto­grafien von Bruck­hausen aus den 1990er Jahren und der Gegenwart.

Raum 3
Haiko Hebig und Bernd Langmack: Ceci n'est pas…
3+3 Fotografien und ein Fundfoto

Die Durchgestrichenen Die Durchgestrichenen
Die Durchgestrichenen
Fundfoto aus der Stranggussanlage der Hermannshütte
Dortmund-Hörde 2004
Sammlung Haiko Hebig

Fotografien von montan­industri­ellen Flächen in Dor­tmund stehen sich in diesem Teil der Aus­stellung gegenüber. Die Auf­nahmen von Bernd Langmack aus den 1990er Jahren zeigen Produkt­ions­anlagen, die von Haiko Hebig den aktuellen Zustand der jeweiligen Flächen. Zwischen den groß­forma­tigen Auf­nahmen ein keine 15 cm großes Fund­foto aus einer der Anlagen: es zeigt ihre Mitarbeiter.

Termine & Ort

29.05.2011, 11:00 h
Eröffnung der Ausstellung

09.09.2011, 19:30 h
Fotografengespräch und Buchpräsentation
Moderation: Andreas Rossmann

11.09.2011, 14:30 h
Führung durch die Ausstellung
zum Tag des Offenen Denkmals

Hoesch-Museum Dortmund
Eberhardstraße 12
44145 Dortmund

Geöffnet Di/Mi 13–17 h, Do 09–17 h, So 10–17 h

PKW: ausgeschildert ab Borsigplatz
ÖPNV: U44 bis Endhaltestelle Westfalenhütte

hoeschmuseum.dortmund.de