Aus dem Vorwort des Kurators
Mit ihren Fotografien zeigen Bernd Langmack und Haiko Hebig nur wenige Monate nach dem Ende des Kulturhauptstadtjahres ihre Ansichten über die Wirklichkeit des Ruhrgebietes, aus denen ersichtlich wird: Obwohl der Strukturwandel dem Ruhrgebiet an vielen Stellen ein neues Gesicht gegeben hat, prägt die Schwerindustrie – sei es durch ihre Hinterlassenschaften oder aber durch ihre aktiven Produktionsstätten – weiterhin den Charakter der Ruhrgebietslandschaft in ganz erheblichem Ausmaß. Sie wenden sich mit diesen Ansichten bewusst kritisch gegen die gerade im Kulturhauptstadtjahr 2010 von dessen Organisatoren verbreitete These, Kohle und Stahl seien Mythen aus der Vergangenheit des Ruhrgebietes und die Umstrukturierung desselben sei im Wesentlichen erfolgreich bewerkstelligt.
Bernd Langmack zeigt am Beispiel Duisburg die gegenwärtige Stahlproduktion im größten Hüttenwerk Europas, dessen Einfluss auf umliegende Stadtteile und die Umwelt. Haiko Hebig zeigt am Beispiel Dortmund, wie die Stahlindustrie und ihre Hinterlassenschaften die Topographie der Stadt weiterhin entscheidend prägt. Die Ausstellung versteht sich als ein Beitrag zur aktuellen Diskussion zum Strukturwandel im Ruhrgebiet.
— Michael Dückershoff
Kurator des Hoesch-Museums